
WEISSBURGUNDER - DIE ELEGANTE
WAS IST WEISSBURGUNDER?
Weißburgunder ist im Ursprung eine französische Rebsorte. Ihr französischer Name lautet Pinot Blanc. In der Tat entstammt sie, wie der Name bereits vermuten lässt, dem Burgund.
Trauben lieben die Mutationen, daher ist es nicht verwunderlich, dass auch der Weißburgunder eine Mutation ist. Nämlich die des Grauburgunders (siehe dort), der wiederum eine Mutation des Spätburgunders ist.
Bereits im Mittelalter brachten die Zisterzienser den Weißburgunder nach Deutschland, genauer gesagt in den Rheingau.Von dort aus breitete er sich weiter aus, natürlich auch nach Rheinhessen.
Eng verwandt ist Weißburgunder mit Chardonnay und Auxerrois. Die Ähnlichkeit dieser Rebsorten bezüglich ihrer charakteristischen Merkmale ist erstaunlich. Treffsicher kann sie nur ein Experte/eine Expertin unterscheiden, doch auch diese(r) muss ganz genau hinschauen. Glücklicherweise helfen heutzutage auch moderne molekularbiologische Verfahren bei der Rebsortenbestimmung. Wir bei STEITZ haben neben Weißburgunder auch Chardonnay im
Anbau und auch einen Weinberg mit Auxerrois bestockt. Wir können also bestätigen, dass sich die Rebsorten nur schwer auseinanderhalten lassen.
Übrigens sind die Begriffe Weißburgunder und Weißer Burgunder im Deutschen beide korrekt.

WIE SCHMECKT WEISSBURGUNDER?
Weißburgunder ist eine Rebsorte mit zwei Seelen. Auf der einen Seite liefert sie frische, zugängliche Weine mit einer deutlichen gelben Frucht. Dies entspricht bei STEITZ dem Weißburgunder Gutswein (mit dem türkisenen Etikett). Auf der anderen Seite können bei optimaler Traubenreife intensive und individuelle Weine vinifiziert werden. Besonders der Ausbau im Holz bietet sich für facettenreiche Weißburgunder-Weine an. Übrigens: Diese Weine sind wegen ihrer Vielschichtigkeit optimale Speisebegleiter. Bei STEITZ ist dies der STEIN-BOCKENHEIM Weißburgunder. Für welchen Weißburgundertyp Sie sich entscheiden, hängt stark vom persönlichen Geschmack und dem Genussmoment ab. Gemeinsam haben beide Weintypen eine besondere Eleganz, die den Weißburgunder aus Deutschland charakterisiert.
WEISSBURGUNDER - EIN
WEIN MIT SUBSTANZ
Weißburgunder ist mit einer frischen, aber dezenten Säure und einer feinen Frucht gesegnet. Weißburgunder-Weine sind daher keine lauten Showstars, sondern überzeugen mit Substanz. Einem Weißburgunder-Wein sollte der Genießer Aufmerksamkeit widmen, denn er singt das leise, aber intensive Lied seiner Herkunft.
WELCHES GLAS FÜR WEISSBURGUNDER?
Frische und fruchtbetonte Weißburgunder-Weine genießen Sie am besten aus einem schlanken Weißweinglas. Es sollte nicht zu breit sein, da sich die Fruchtaromen sonst gerne verflüchtigen. Ein Allround-Weißweinglas, wie es im Handel üblicherweise erhältlich ist, ist ebenfalls eine gute Wahl. Intensive Weißburgunder, womöglich im Holz ausgebaut, sollten aus einem kelchartigen Weißweinglas getrunken werden, damit sich das komplexe Aromenspektrum gut entfalten kann. Hierfür eignen sich auch Weißwein-Gläser, die speziell für Chardonnay ausgelobt sind. Spezielle Weißburgunder-Gläser muss man am Markt leider suchen.
Ein frischer und fruchtiger Weißburgunder harmoniert perfekt mit vielen sommerlichen Salaten, während sich ein kräftiger Weißburgundertyp über ein Pilzrisotto oder über Blumenkohlgerichte à la Ottolenghi freut. Aber auch zu einem Züricher Geschnetzelten ist ein kräftiger Weißburgunder als Sparringspartner eine gute Wahl.
WIE UNTERSCHEIDEN SICH WEISS- UND GRAUBURGUNDER?
Diese Frage wird uns oft gestellt. Beide Trauben ergeben Weißweine, daher sind sie von der Weinfarbe her auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Den Unterschied kann man im Weinberg sehen, denn mit beginnender Traubenreife im Spätsommer bilden sich unterschiedliche Traubenfarben aus. Beim Weißburgunder bleiben die Beeren grün, beim Grauburgunder verändern sie ihre Farbe nach Grau-Rot.
Und auch sensorisch können reife Grauburgunder- und Weißburgundertrauben unterschieden werden. Sollten Sie einmal Gelegenheit haben, am Rebstock im Herbst naschen zu können, tun Sie es. Sie werden den feinen Unterschied schmecken.
Als Wein in der Flasche sind die Rebsorten am Ende des Tages so unterschiedlich, dass man meinen könnte, sie wären nicht verwandt – zurückhaltend trifft extrovertiert.

WO AUF DER WELT IST WEISSBURGUNDER ZU HAUSE?
Im Ursprungsland Frankreich ist Weißburgunder immer mehr auf dem Rückzug. Vielleicht liegt dies am dort wärmer werdenden Klima, welches für Weißburgunder nicht sonderlich geeignet ist. Daher entscheiden sich französische Winzer immer öfter für Chardonnay. Klimatische Bedingungen sind auch ein Grund, warum Weißburgunder im Süden
Europas und auf der Südhalbkugel nicht verbreitet ist.
Im Gegensatz dazu nimmt die Weißburgunder-Rebfläche in Deutschland stetig zu. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts hat sich die Anbaufläche seit 2001 fast verdoppelt. Etwa 5800 Hektar der deutschen Weinberge sind aktuell mit Weißburgunder bestockt. Vor allem in Baden, Rheinhessen und in der Pfalz wird die Rebsorte gerne kultiviert. Und auch wir bei STEITZ haben im Jahr 2022 einen weiteren Weinberg mit Weißburgunder bestockt. Mit Deutschland bilden Italien und Österreich die Top 3 der Anbau-Hitliste.