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CHARDONNAY -  DAS MULTITALENT

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WAS IST CHARDONNAY?

Chardonnay ist eine weiße Rebsorte, die weltweit für Qualitätswein bekannt ist. Die Chardonnay-Traube zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen und Bodentypen aus. Die Beliebtheit von Chardonnay erstreckt sich über verschiedene Stilrichtungen, von frischen und fruchtigen Varianten bis zu komplexen und gereiften Ausführungen. Der Chardonnay hat sich somit zu einer der am meisten geschätzten und angebauten Weißweinsorten weltweit entwickelt. Grund genug, näher auf diese faszinierende Rebsorte einzugehen.


WOHER STAMMT DIE REBSORTE CHARDONNAY?

Frankreich war die erste richtige Heimat der Chardonnay-Rebe, genauer gesagt das Burgund. Das Dörfchen Chardonnay wird als Namensgeber hoch gehandelt, sicher beweisbar ist dies aber nicht. Im Burgund wurden Reben oft von Klöstern gepflegt und verbreitet, dies erklärt die Genese zahlreicher Rebsorten im Burgund. Letztlich bringt dies auch der Sammelbegriff Burgunderfamilie treffend auf den Punkt.

Trotz des Ursprungs im Burgund ist Chardonnay keine Burgunder-Rebsorte. Sie ist aus der Kreuzung einer Burgundersorte und Weißem Heunisch, eine der wichtigsten Rebsorten des Mittelalters, hervorgegangen. Trotzdem wird sie oft im gleichen Atemzug mit den Burgundersorten genannt, was zwar ihrer regionalen Herkunft entspricht, aber eben nicht ihrer genetischen. Hier gilt wie an der Bahnsteigkante: Mind the gap.

Übrigens: Wenn Sie auf Weinkarten den Namen Morillon lesen, handelt es sich immer um Chardonnay.

CHARDONNAY LIEBT 

KALKHALTIGE BÖDEN

Chardonnay stellt an seinen Standort ähnlich hohe Ansprüche wie Weißburgunder oder Riesling. Am besten wächst er auf tiefgründigen, kalkigen und warmen Böden. Obwohl die vulkanischen Gesteinsböden, auf denen die Weinberge von STEITZ stehen, dem ersten Anschein nach kalkarm, weil aus saurem magmatischem Gestein sind, ergeben sich aus den Bodenanalysen erstaunlich hohe Kalkwerte. Dies ist mit den besonderen geologischen Strukturen in der Rheinhessischen Schweiz zu erklären. Dort, wo sich vor 280 Millionen Jahren die vulkanischen Gesteinsböden bildeten, tobte vor 30 Millionen Jahren das Urmeer des Mainzer Beckens. Die Region um Stein-Bockenheim bildete im heutigen Rheinhessen eine Küstenregion. Dies erklärt die kalkhaltigen Ablagerungen in den höheren Weinberglagen, wie beispielsweise GOLDENES HORN und SONNENBERG. Aber auch die HEERKRETZ weist nennenswerte Kalkanteile auf.

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Chardonnay - Rheinhessen deckt 43 % der Rebfläche

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Was nur wenige Rebsorten von sich behaupten können, trifft auf Chardonnay zu: Er wird weltweit angebaut. Daher verwundert es rückblickend, dass Chardonnay in Deutschland erst 1991 zur Pflanzung zugelassen wurde.

 

Besonders in Frankreich und dort im Burgund und in der Champagne spielt die Rebsorte eine nicht zu ersetzende Hauptrolle. Aber auch in Deutschland wird sie immer bedeutender, momentan allerdings noch auf niedrigem Niveau. Mit ca. 2731 Hektar Anbaufläche im Jahr 2022 (2377 Hektar in 2020) hält Chardonnay einen Anteil an der deutschen Gesamtrebfläche von etwa 2,3 Prozent. Ein Großteil der Rebfläche mit 1019 Hektar steht tatsächlich bei uns in Rheinhessen. Aktuell herrscht hier eine richtige Chardonnay-Aufbruchstimmung, besonders unter den ganz jungen rheinhessischen Winzern. Chardonnay ist auf dem besten Weg, die Rebsorte des Klimawandels zu werden.

WIE SCHMECKT CHARDONNAY UND WAS KANN DER WINZER
BEI DER VINIFIKATION BEEINFLUSSEN?

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Generell hat Chardonnay einen breiten sensorischen Korridor, was daran liegt, dass die Trauben geschmacklich besonders variabel sind. Sie bringen, wie Riesling, die Eigenschaften des Bodens hervor und dadurch ergeben sich vielfältige Weintypen. Diese reichen von mineralisch und knackig bis hin zu reichhaltig und cremig. Der Duft von Melonen, exotischen Früchten, überreifen Stachelbeeren oder fast reifen Äpfeln ist typisch für Chardonnay. Je nachdem, wie der Wein hergestellt wurde, treten Aromen in den Vorder- oder in den Hintergrund.

 

Die meisten Chardonnay-Weine werden trocken, also mit wenig bis keine Restsüße, ausgebaut. Neben dem Ausbau im Edelstahltank ist der Ausbau im Holzfass, und dort besonders im Barriquefass, sehr beliebt.

 

Im Gegensatz zum Riesling sehen wir als Winzer bei der Vinifizierung eines Chardonnays mehr Möglichkeiten, über stilistische und önologische Strategien den Ausdruck des Weins zu gestalten. Das macht die Arbeit mit dieser Rebsorte im Keller besonders interessant.

Chardonnay von Steitz - ein faszinierender Wein aus Rheinhessen

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Ein terroirgeprägter Chardonnay, wie beispielsweise der SONNENBERG Chardonnay von STEITZ, wird weniger von Einflüssen wie Holzfassausbau oder malolaktischer Gärung (die Umwandlung von Apfelsäure in Milchsäure) geprägt. Unser Ziel ist, mit dem SONNENBERG Chardonnay die einzigartigen

Eigenschaften des vulkanischen Bodens und des Cool Climate in die Flasche zu bringen. Eine malolaktische Gärung vermeiden wir fast wie der Teufel das Weihwasser, damit sich der Chardonnay mit einer frischen Säure und Mineralität präzise ausdrücken kann. Um diesen sensorischen Eindruck in der Balance zu halten, verwenden wir neben neuen, auch bereits belegte Holzfässer in verschiedenen Größen. Die Kunst der Vinifizierung besteht darin, die Aromatik, Textur und Säure so zu gestalten, dass Komplexität und Eleganz des Weins unterstrichen werden, ohne dass ein einzelnes Merkmal dominiert. Und on top sollen sich die Elemente des Weins bestenfalls innerhalb von Jahren der (Flaschen)reife perfekt verweben.

Ein Wort zur
Selection Massalle

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Für die Neubestockung unseres Weinbergs am GOLDENEN HORN in Siefersheim, der Schwesterlage der HEERKRETZ, haben wir uns für Reben einer Selection Massalle aus Frankreich entschieden. Bei der Selection Massale handelt es sich um eine Methode der Vermehrung, bei der Reben aus alten, gesunden Weinbergen ausgewählt werden.

Anstatt nur eine bestimmte Rebe zu verwenden (Superrebe), wie es bei der Klonung der Fall ist, werden mehrere verschiedene Reben (Selektionen) aus einem Weinberg ausgewählt, die als besonders gut geeignet gelten. Es ist praktisch eine Auslese unter den Fittesten. Innerhalb der Rebenpopulation wird die genetische Vielfalt gefördert, da jede Rebe leicht unterschiedliche Eigenschaften aufweisen kann. Leitidee ist, dass diese genetische Vielfalt zu einer Anpassungsfähigkeit gegenüber verschiedenen Boden- und Klimabedingungen führt und letztendlich die Qualität der Trauben verbessert wird.

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